Magical Stone Gateway

Der geheimnisvolle Torbogen

Der Weg zurück durch den Winterwald war still und friedlich, doch Lillit spürte, dass es mehr gab, als es auf den ersten Blick schien. Die Magie des Waldes war stark und lebendig und die Bäume schienen sich zu neigen, wenn sie an ihnen vorbei kam. Ganz so, als ob sie ihr danken wollten. Immer wieder bemerkte sie ein leises Flüstern, das aus den Schatten zu kommen schien – Worte, die sie nicht verstehen konnte, doch die sich bedeutungsvoll anfühlten.

 

Der Pfad führte sie an etwas vorbei, das sie nicht erwartet hatte, im Wald zu sehen. Vor ihr befand sich ein steinernder Torbogen, der von frostigen Ranken umwoben war. Er schien aus einer anderen Zeit zu stammen, als ob er älter als der Wald selbst war. Sie konnte keine Ruinen erkennen, es war einfach nur ein Steinbogen, mitten im Wald.

 

Lillit blieb stehen und betrachtete ihn mit wachsender Neugier. Wer hatte ihn gebaut und warum? Seine Oberfläche war mit Symbolen bedeckt, die an Runen erinnerten und im schwachen Licht des Waldes zu glühen schienen. Sie trat näher und schnupperte an dem Stein, doch bevor sie ihn berühren konnte, erklang eine Stimme: „Du bist noch nicht bereit, diesen Ort zu betreten.”

 

Lillit konnte die Stimme nicht zuordnen oder erkennen, woher sie kam. Sie war überall um sie herum, als würde der Wind selbst zu ihr sprechen.

 

Lillit wich zurück und sah sich um, doch noch immer konnte sie niemand sehen. „Wer ist da?“, fragte sie leise mit gespitzten Ohren.

 

„Ich bin ein Wächter“, sagte die körperlose Stimme. Doch sie klang nicht wie die Hüter oder der Schneewandler. Sie war ohne Emotionen, wie ein Echo. „Dieser Ort ist nicht für dich, kleine Sucherin. Noch nicht.“

 

Lillit legte den Kopf schief, ihre Neugier wuchs. „Was ist das für ein Ort?“, fragte sie und deutete auf den Bogen.

 

„Ein Übergang“, antwortete die Stimme. „„Es führt zu einer Welt, die außerhalb des Winterwaldes liegt – eine Welt voller alter Magie und Geheimnisse. Doch diese Magie ist nicht ohne Gefahr. Die Zeit, sie zu betreten, ist nicht gekommen.“

 

Die Symbole auf dem Torbogen begannen schwach zu leuchten und Lillit spürte die Magie, die von ihnen ausging. Diese Magie fühlte sich anders an als die des Waldes, älter, fremder. Lillit trat vorsichtig einen Schritt zurück und betrachtete den Bogen mit wachsender Ehrfurcht.

 

„Warum bin ich hier?“, fragte sie schließlich. „Wenn ich ihn nicht betreten soll, warum hat mich der Wald hierher geführt?“

 

Die Stimme schwieg einen Moment, bevor sie antwortete: „Weil das Wissen um diesen Ort wichtig ist. Nicht für heute, sondern für morgen. Der Wald hat seine Gründe.“ Die letzten Worte wurden immer leiser und waren am Ende kaum noch zu verstehen, bevor die Stimme schließlich ganz verstummte.

 

Lillit spürte, wie die Worte in ihrem Herzen nachklangen. Sie verstand nicht alles, aber sie wusste, dass dieser Ort eine Rolle in ihrer Zukunft spielen würde. Mit einem letzten Blick auf den Bogen wandte sie sich ab und folgte dem Pfad, der zurück zu ihrem Zuhause führte.

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