Es war ein frostiger Wintertag und Lillit Schnüffelnase lief mit ihrem Frauchen am Ufer eines breiten Flusses entlang.
Die Luft war eiskalt und die Bäume waren von glitzerndem Raureif überzogen. Doch etwas ließ Lillit innehalten und die Ohren spitzen.
Warum friert der Fluss nicht zu? Es ist doch so kalt!
Flüsse frieren nicht immer zu, weil sie sich bewegen.
Das fließende Wasser mischt sich ständig und die obere Schicht wird immer wieder mit wärmerem Wasser von unten vermischt.
Dadurch bleibt es schwieriger für das Wasser, komplett zu gefrieren.
Außerdem gibt es Flüsse, die sehr tief sind. Das Wasser unten bleibt oft wärmer als oben und diese Wärme hilft, das Gefrieren zu verhindern.
Manche Flüsse sind auch einfach zu groß oder haben eine schnelle Strömung – da hat das Eis keine Chance, sich festzusetzen.
Lillit überlegte und schnupperte in die kalte Luft. „Das ist ja interessant! Der Fluss hat also ein bisschen Bewegung als Schutz vor dem Eis. Vielleicht ist er so wie ich, immer in Bewegung!“
Frauchen lachte und kraulte Lillit hinter den Ohren. „Genau, meine neugierige Schnüffelnase. Und manchmal bleiben sogar kleine Tiere im Fluss, weil das Wasser nicht komplett zufriert.“
Mit wippendem Schwanz trottete Lillit weiter und murmelte: „Flüsse sind wirklich schlaue Gewässer. Ich muss unbedingt noch mehr über sie herausfinden!“