Es war ein kalter Morgen und draußen lag eine glitzernde Schneedecke. Lillit schnüffelte an der Gartentür und spürte, wie die kalte Luft ihre kleine Nase kitzelte. Sie tappte zurück zu ihrem Frauchen, die gerade einen warmen Tee trank.
Frauchen, ich bin neugierig. Warum ist der Winter eigentlich so kalt?
Weißt du, Lillit, im Winter steht die Sonne viel tiefer am Himmel.
Das bedeutet, ihre Strahlen müssen länger durch die Luft reisen, bevor sie den Boden erreichen.
Dabei verlieren sie ganz viel Wärme. Deswegen ist es bei uns im Winter so kalt.
Aber warum steht die Sonne tiefer? Macht sie Urlaub?
Nein, die Sonne macht keinen Urlaub. Es liegt an der Erde.
Die Erde ist wie eine riesige Kugel, die sich dreht und dabei ein bisschen schief steht.
Wenn unsere Seite der Erde, die Nordhalbkugel, von der Sonne weg geneigt ist, bekommen wir weniger Sonnenlicht und Wärme. Dann ist Winter.
Auf der anderen Seite der Erde, der Südhalbkugel, ist es genau andersherum – dort ist jetzt Sommer.
Oh, die Erde ist also ein bisschen wie ich, wenn ich mich auf der Seite rolle. Mal liegt die eine Seite in der Sonne, mal die andere.
Genau, kluge kleine Hundedame.
Und weil sich die Erde ständig dreht und um die Sonne wandert, wechseln sich die Jahreszeiten immer wieder ab.
Lillit lächelte zufrieden. „Das ist ja spannend! Dann freue ich mich auf den Frühling – aber jetzt mag ich den Winter auch ein bisschen mehr.“
Zusammen schauten sie hinaus in die weiße Welt und Lillit war stolz darauf, wieder etwas Neues über die Erde gelernt zu haben.